Diese Posterserie ist eine visuelle Hommage an herausragende Designerpersönlichkeiten, die mich in meiner gestalterischen Entwicklung nachhaltig geprägt haben. Ihre Arbeiten sind für mich bis heute eine wertvolle Quelle der Inspiration – durch ihre Haltung, ihr gestalterisches Denken und ihre konsequente Formensprache.
Mit dieser Serie wollte ich nicht nur ihre Leistungen würdigen, sondern auch meine persönliche Wertschätzung ausdrücken. Jedes Plakat interpretiert Stilmittel, Farbsysteme oder typografische Besonderheiten der jeweiligen Person auf meine eigene Art – als gestalterisches Dankeschön und Reflexion meines eigenen Designverständnisses.
Posterserie »Hommage«
Posterdesign und Typografie
Milton Glaser
Für ein Greatest-Hits-Album von Bob Dylan gestaltete Milton Glaser im Jahr 1967 ein ikonisches Plakat, das dem Slipcover beilag. Heute gilt es als begehrtes Sammlerstück und Meilenstein im Grafikdesign.
In meiner Hommage übernehme ich Glasers charakteristischen Stil, ersetze jedoch das Profil Bob Dylans durch das von Milton Glaser selbst – als augenzwinkernde Umkehrung. Die psychedelisch anmutende Haarpracht interpretierte ich neu, blieb aber gestalterisch nah am Original. Auch die markante Schrift »Babyteeth«, die Glaser selbst entworfen hat, kam – wie im Original – wieder zum Einsatz.
Ludwig Mies van der Rohe
Da der porträtierte Gestalter unter anderem Architekt war, entschied ich mich, das Plakat in Cinema 4D umzusetzen – mit dem Ziel, einen Raum zu schaffen, in dem sich die Gestaltung selbst verorten lässt.
Als Vertreter des Bauhauses spielte für ihn die Reduktion auf das Wesentliche eine zentrale Rolle. Die bekannte Aussage „Weniger ist mehr“ bringt seine gestalterische Haltung prägnant auf den Punkt – und wurde zum gestalterischen Leitsatz meines Plakats.
Die Typografie wird dabei selbst zum architektonischen Element: Das Zitat besteht aus Glas, die restliche Schrift aus Stahl – eine Anspielung auf seine „Haut-und-Knochen“-Architektur, die auf filigrane Konstruktionen mit klarer Struktur setzt.
Der Raum selbst ist ebenfalls kuratiert: Am Boden liegt eine architektonische Skizze, links ist ein Foto von ihm vor einem Modell zu sehen, rechts eine Aufnahme eines von ihm entworfenen Hochhauses. So entsteht ein vielschichtiges, räumliches Porträt seiner gestalterischen Welt.
David Carson
David Carson ist bekannt für sein sogenanntes »Grunge Design« – eine unkonventionelle, experimentelle und oft bewusst fehlerhafte Ästhetik, mit der er das Grafikdesign der 1990er-Jahre maßgeblich prägte. Der Satz »Never do the same thing twice«, den er selbst einmal sagte, beschreibt seinen gestalterischen Ansatz sehr treffend.
Für mein Plakat griff ich diese Haltung gestalterisch auf: Buchstaben sind stark gegeneinander verschoben, Laufweiten wurden bewusst ins Extreme ausgereizt – mal verdichtet, mal weit aufgelöst. Die einzelnen Lettern variieren zudem in ihrer Höhe, was die typografische Spannung zusätzlich erhöht.
Das Wort »TWICE« erscheint mehrfach übereinandergelegt in der unteren rechten Ecke und erzeugt durch die Überlagerungen eine gewebartige Struktur – als visuelle Interpretation von Wiederholung und Variation. Im Hintergrund ist ein zerschnittenes Porträt von David Carson zu sehen, das die Collagenhaftigkeit seiner Arbeiten aufgreift. Die verwendete Schriftart »Gangly« ist eine bewusste Referenz – Carson selbst setzt sie in mehreren seiner Arbeiten ein.